Die letzten Monate meiner Katze Holly – Teil 1

„Oh schau mal, wie putzig Holly ein kleines bisschen die Zunge rausstreckt, haha!“. Damit hat eigentlich alles angefangen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es ist eine schräge neue Marotte unserer Katze, uns ab und zu ein bisschen ihrer pinken Zunge herauszustrecken. Holly war zwar schon 11 Jahre alt, aber überraschte uns immer wieder mit neuen Verhaltensweisen und Wesenszügen. Wer konnte damals ahnen, dass dies das erste Anzeichen einer schweren Erkrankung war?

Katze lässt Zunge heraushängen

Hier sieht man sehr schön,
wie Holly zu Beginn nur minimal
die Zunge raushängen ließ.

 

Vor einigen Wochen habe ich die Seele meiner kleinen Holly fliegen lassen. Heute möchte ich mit Euch mehr darüber teilen, wie es eigentlich dazu gekommen ist und wie die letzten Monate mit Holly waren. Ich habe das während dieser Zeit lieber für mich behalten, da es ein ständiges Auf und Ab war. Meine Energie und mein Fokus lagen in dieser Zeit komplett bei der kleinen Maus. Dies ist der erste Teil ihrer Geschichte. In den nächsten und Wochen werde ich weitere Teile für Euch aufschreiben und veröffentlichen. Wenn Du darüber informiert werden möchtest, dann abonniere am besten unsere Cattastic News.

Wichtig: Bitte beachte, dass ich keine Tierärztin bin. In diesem Beitrag berichte ich von der individuellen (Krankheits-) Geschichte meiner Katze Holly. Es sind keine allgemeingültigen Empfehlungen oder Therapievorschläge. Falls Du Dir Sorgen um die Gesundheit Deiner Katze machst, solltest Du zum Tierarzt gehen.

Nachdem Holly nicht nur ab und zu ihre Zunge herausstreckte, sondern auch anfing zu sabbern und etwas schlechter fraß, ging ich schnell zum Tierarzt. Meine Vermutung war damals, dass sie etwas am Zahn haben könnte.

Katze sabbert
Einige Wochen nachdem Holly die Zunge
heraushängen ließ, fing sie auch an,
immer mal wieder so zu speicheln.

 

Der Tierarzt fand gleich eine Schwellung am hinteren Backenzahn. Man konnte auch von außen am seitlichen Unterkieferknochen einen kleinen „Knubbel“ tasten – ungefähr die Größe einer Rosine. Das Gewebe war hart und Holly tat es bei Berührungen nicht weh. Der Tierarzt klärte mich schon damals auf, dass dies möglicherweise ein bösartiger Tumor sein könnte. Eine Entzündung wäre eher weich und schmerzhaft. Ich war geschockt, aber hatte große Hoffnung, dass sich bestimmt alles als harmlos herausstellen würde. Bis zu ihrem 11ten Geburtstag war Holly immer gesund. Wieso sollte es jetzt anders sein? Um ein genaueres Bild zu bekommen, machten wir beim Tierarzt gleich eine Blutentnahme für ein großes Blutbild – Holly war unheimlich tapfer und entspannt dabei. Dann mussten wir einige Tage warten.

"Der Tierarzt klärte mich schon damals auf, dass dies möglicherweise ein bösartiger Tumor sein könnte."

Aufgeregt wählte ich zwei Tage später die Nummer der Tierarztpraxis – ich weiß noch genau, wie mein Freund Jürgen neben mir stand und ich das Handy auf Lautsprecher stellte. Der Tierarzt teilte uns mit, dass Holly ein großes Problem hat. Allerdings war es nicht ihr Zahn, der ihn besorgte, sondern ihre Nieren. Holly hatte eine akute Niereninsuffizienz (ANI). Ihre Blutwerte waren bereits extrem schlecht – Stadium 3-4 und der Tierarzt hatte keine gute Prognose bzgl. ihrer Genesung. Er empfahl daher, dass wir uns zunächst auf die Nieren konzentrieren. Der „Knubbel“ am Unterkiefer war zu diesem Zeitpunkt Hollys geringstes Problem.

"Ich war sprachlos und bestürzt und mir kamen gleich am Telefon die Tränen."

Ich war sprachlos und bestürzt und mir kamen gleich am Telefon die Tränen. Gut, dass mein Freund dabei war und mit kühlerem Kopf etwas Ruhe in die Situation brachte. Gemeinsam mit dem Tierarzt stellten wir einen Behandlungsplan auf, mit Ernährungsumstellung, Ergänzungspräparaten, Medikamenten, etc. Ich machte mir viele Gedanken, warum ich es nicht eher bemerkt hatte und wie es so schnell so schlimm werden konnte. Nur vier Monate vorher hatte Holly bereits ein großes Blutbild und da war alles im Normalbereich.

Die nächsten drei Wochen waren für uns alle anstrengend. Holly bekam Aufbaupräparate und Infusionen, damit sie nicht austrocknete. Sie mochte das neue Futter nicht und fraß eine Zeit lang gar nicht mehr. Anstatt besser, wurde es zunächst eher schlechter. Wir fütterten sie teilweise unter Zwang mit spezieller Flüssignahrung aus einer Spritze. Heute muss ich auch etwas schmunzeln, wenn ich daran denke. Natürlich fand sie das richtig blöd und unternahm alles Mögliche, um den Fütterungen zu entkommen. Einmal fütterte mein Freund die kleine Maus. Holly wehrte sich so sehr, dass die Spritze sich komplett auf die beiden entlud – Katze und Freund waren komplett besudelt mit Flüssignahrung. Ein sehr lustiger Anblick, über den wir bei aller Sorge herzlich gelacht haben.

"Innerhalb weniger Tage hatte ich in Hollys Behandlung mit Leichtigkeit ca. €550 investiert. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich gerne eine Katzenkrankenversicherung gehabt."

Innerhalb weniger Tage hatte ich in Hollys Behandlung mit Leichtigkeit ca. €550 investiert. Nur vier Monate zuvor hatte Holly Plastikgeschenkband gefressen und musste einige Tage in der Tierklinik bleiben – ihr kennt vielleicht meinen Post dazu. Die Behandlung kostete ca. €1.200. Natürlich habe ich die Kosten gerne in Kauf genommen, damit Holly so schnell wie möglich wieder gesund wird. Dennoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt gerne eine Krankenversicherung für sie gehabt. Früher oder später benötigen viele Katzen medizinische Zuwendung und es kann schnell teuer werden. Daher möchte ich Euch raten, dass Ihr Euch frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzt, da viele Versicherungen ältere Katzen ab ca. 7 Jahre nicht mehr aufnehmen. Schaut mal bei der DA direkt vorbei – die Katzenkrankenversicherung hat bei Focus Money im objektiven Vergleich mit besonders hohem Leistungsniveau abgeschnitten.*

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Nachdem es einige Wochen holprig mit Hollys Genesung der Nieren verlaufen war, hatte mein Freund Jürgen einen wichtigen Impuls. Wir hatten uns sehr auf ihre Krankheit konzentriert und sie ständig beobachtet und bemitleidet. Jeder Gedanke an die kleine Maus war an Sorgen, Angst und Trauer geknüpft. Anstatt unseren trüben Gedanken brauchte Holly aber unseren Mut. Anstatt Trauer und Zweifel brauchte sie Kraft und Hoffnung. Wir wechselten bewusst unser „Programm“ und fokussierten uns auf ihre Gesundheit und die Vorfreude auf unsere gemeinsame Zukunft. Es zeigte Wirkung: Holly begann wieder zu fressen und fand nach und nach wieder in ihren Rhythmus. Wir waren überglücklich, als sie über den Berg war und das neue Futter einigermaßen akzeptierte. Die Umstellung der Nahrung ist einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlung nierenkranker Katzen. Unsere Fellnasen sind unheimlich sensible Wesen und spüren unsere Haltung und Stimmung. Ich bin überzeugt, dass wir Holly mit positiver Energie einen Anschub verliehen haben, wieder gesund zu werden.

"Wir wechselten bewusst unser „Programm“ und fokussierten uns auf ihre Gesundheit und die Vorfreude auf unsere gemeinsame Zukunft."

Hollys „Knubbel“ am Unterkiefer war zu diesem Zeitpunkt zweitrangig und wir beobachteten ihn. Zunächst wollte ich, dass sie sich stabilisiert, etwas zunimmt und zur Ruhe kommt. Stress ist für nierenkranke Katzen nämlich gar nicht gut. Wenige Wochen später merkte ich jedoch, dass der „Knubbel“ wächst und mittlerweile so groß wie eine halbe Walnuss war. Er saß direkt auf dem unteren Kieferknochen und breitete sich Richtung Wange und Kinn aus. Holly schien nicht sehr darunter zu leiden. Sie streckte zwar noch die Zunge heraus und sabberte ab und zu, zeigte aber sonst keine Auffälligkeiten.

Katze frisst
Ich weiß noch genau, wie glücklich ich war,
als mein Freund mir dieses Fotos schickte.
Nach Tagen fraß Holly zum
ersten Mal wieder etwas.

 

Seit unserem ersten Tierarztbesuch waren mittlerweile zwei Monaten vergangen. Mir war es wichtig, eine andere Meinung zum „Knubbel“ zu bekommen. Daher folgte ich der Empfehlung einer befreundeten Catmom für einen anderen Tierarzt. Leider hatte ich dann Corona, so dass mein Freund Jürgen mit Holly zum Termin ging. Was der Tierarzt zu Hollys Knubbel sagte, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag …

 

*CATLABS ist Kooperationspartner der DA direkt. Transparenz ist uns wichtig und daher möchten wir mit Dir teilen, dass wir eine Vergütung erhalten, wenn Du über den integrierten Link eine Versicherung abschließt. Ob und wann das für Dich und Deine Katze/n passt, kannst nur Du entscheiden.

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